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Aviäre Influenza / Geflügelpest

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Aviäre Influenza*/ Geflügelpest

Die aviäre Influenza (Geflügelpest, Vogelgrippe) ist eine hoch ansteckende Viruserkrankung bei Vögeln, an der in Einzelfällen jedoch auch andere Spezies erkranken können. Auf Grund des ausgehenden zoonotischen Potenzials, besteht aber auch die Gefahr einer Adaptation des Virus an den Menschen. Durch die dann mögliche Erregerübertragung von Mensch zu Mensch, wäre eine weltumspannende Pandemie denkbar.

Jedes Jahr im Spätherbst und zu Beginn des Winters steigt die Gefahr der Einschleppung des Geflügelpestvirus. Der Grund sind die Zugvögel, die das Virus auf ihrer „Reise“ nach Hause nach Europa einschleppen. Viele von ihnen erkranken nicht oder weisen nur sehr geringe Krankheitssymptome auf. Durch den Kontakt zu ihnen oder zu infektiösem Kot sowie durch ungenügende Biosicherheitsmaßnahmen wird das Virus dann in die Nutzgeflügelbestände eingeschleppt.

In der Geflügelpestsaison 2021/2022 spricht das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) von einer besonders hohen Risikolage, da der grassierende Erreger HPAIV H5 besonders aggressiv und umweltstabil ist. Das zeigen auch die Geflügelpestzahlen in den einzelnen Bundesländern, wo neben Wildvögeln bereits zahlreiche Hausgeflügelbestände betroffen sind (Stand: 01/2022). Um so wichtiger ist die strikte Einhaltung der Biosicherheitsmaßnahmen durch die Betriebe, um eine Einschleppung in den Bestand und damit die Keulung der Tiere zu verhindern.

Allgemeines

Bereits 1878 wurde die Geflügelpest im italienischen Piemont von Perroncito erstmalig als Erkrankung von Hühnern beschrieben. Es dauerte aber noch bis weit ins 20. Jahrhundert hinein, bis man den Erreger ausfindig machen konnte. Im Jahre 1955 wurden dann Influenza-A-Viren als Erreger dieser häufig tödlichen Erkrankung identifiziert. In den nachfolgenden Jahren wurden das Wissen um den Erreger und seine Subtypen kontinuierlich erweitert.

Die später eingeführte Klassifizierung basiert auf zwei Glykoproteinen der Virushülle, dem Hämagglutinin (HA, H) und der Neuraminidase (NA, N). Zunächst glaubte man, dass alle Erreger der Klassischen Geflügelpest vom SubtypH7 waren und nur variierende N-Antigene besaßen. Dies wurde 1959 mit der Identifizierung eines H5N1-Erregers widerlegt, der die „hoch pathogene aviäre Influenza" (HPAI) verursachte. Auch die Hypothese, dass ausnahmslos alle H7-Subtypen Erreger der HPAI seien, wurde schließlich 1971 widerlegt, als man avirulente Stämme vom Typ H7 bei Truthühnern fand. Die Annahme änderte sich dahingehend, dass jedes Influenza-A-Virus – unabhängig von seiner H und N Kombination - potentiell in der Lage ist, die HPAI auszulösen. Dennoch sind von 1959 bis heute bei allen 20 registrierten Geflügelpestausbrüchen nur die Subtypen H5 oder H7, kombiniert mit unterschiedlichen Neuraminidase-Typen, als Erreger identifiziert worden.4

Im Jahre 1981 wurde die Klassische Geflügelpest (KP) dann offiziell in „hoch pathogene Influenza-Virus-Infektion“ umbenannt. Umgangssprachlich wird der Begriff KP aber bis heute verwendet.

Weltweit kommt es immer wieder zu Ausbrüchen der Geflügelpest mit ganz unterschiedlichen Virustypen und von unterschiedlichem Ausmaß. Besonders gefürchtet sind Ausbrüche in Gebieten mit einem dichten Besatz von Geflügelbetrieben, wie beispielsweise in Niedersachen und in Baden-Württemberg.

Virustypen

Die „hoch pathogene Influenza-Virus-Infektion“ wird auch heute noch als Klassische Geflügelpest (KP) oder auch Aviäre Influenza (AI) bezeichnet. Sie wird durch aviäre Influenza-Viren der Subtypen H5 oder H7, kombiniert mit unterschiedlichen Neuraminidase-Typen, verursacht, die zu einer schwerwiegenden Allgemeinerkrankung mit großer Mortalitätsrate (> 90 %) bei Vögeln führen.

Die Einteilung der Subtypen erfolgt anhand der zwei Glykoproteine Hämagglutinin HA, H) und Neuraminidase (NA, N) auf der Virushülle. Hühner, Puten, Fasane, Perlhühner und Wachteln sowie zahlreiche freilebende Vogelarten sind für die Infektion mit Influenza-A-Viren besonders empfänglich, entsprechend ausgeprägt sind auch die klinischen Symptome bei diesen Vogelarten.

Influenza-A-Viren (Orthomyxoviridae) gehören zur Gruppe der linearen, einzelsträngigen RNA-Viren.6,14 Der Subtyp A kommt außer bei Vögeln auch bei Mensch, Pferd, Schwein, Seehund, Wal und Nerz vor. Das virale Nukleokapsid hat eine helikale Symmetrie und liegt im Viruspartikel in unterschiedlichen Größen vor. Das segmentierte Genom wird bei den Influenza-A-Viren aus 8 Segmenten gebildet.6,14 Influenzaviren sind u.a. sehr empfindlich gegen organische Lösungsmittel, bestimmte oberflächenaktive Substanzen, Formaldehyd, UV-Bestrahlung und Hitze.14 Eine Behandlung von infiziertem Geflügelfleisch von 30 Minuten bei 60°C reicht aus, um den Erreger sicher zuverlässig abzutöten. Gegen Kälte ist das Virus allerdings sehr resistent, so dass tiefgefrorenes Geflügelfleisch auch nach zwei Jahren noch infektiös ist.4

Bei diesen hoch virulenten Influenzaviren spielt die Struktur des HA (=Hämagglutinin) eine besondere Rolle. Insbesondere die Aminosäuresequenz im Bereich einer Spaltstelle für zelluläre Proteasen, die für die proteolytische Aktivierung dieses Proteins entscheidend ist 6,14.

Alle übrigen Subtypen werden den Low Pathogenic Avian Influenza (LPAI) Viren zugeordnet. Bei Vögeln kommen alle möglichen HA-NA-Kombinationen vor. Die meisten davon sind apathogen oder nur schwach pathogen, das heißt, sie rufen in der Regel keine Krankheitssymptome oder nur leichte grippeähnliche Symptome hervor.

Alle bekannten Subtypen sind von sphärischer („kugelige") oder pleomorpher („vielgestaltige") Gestalt, behüllt und besitzen einen Durchmesser von 80-120 nm. In der Virushülle befindet sich eine unterschiedliche große Zahl Proteine und Glykoproteine. Die eingelagerten Glykoproteine ragen als 10-14 nm lange Fortsätze, so genannten „spikes" über die Oberfläche hinaus. Zwei dieser Glykoproteine sind in Hinblick auf die Pathogenität der Viren von großer Bedeutung.6,18

Das ist zum einen das Hämagglutinin (HA). Es vermittelt bei der Infektion der Wirtszelle durch Adsorption und die Penetration und bewirkt die diagnostisch wichtige Agglutination der Erythrozyten.14 Die Neuraminidase (NA) ist bei der Freisetzung der reifen Viruspartikel von der Wirtszelle beteiligt.14

Derzeit sind 16 HA-Subtypen (H1-H16) und 9 NA (N1-N9) Subtypen bekannt, zwischen denen nur eine geringe serologische Kreuzreaktion besteht.6,14 Influenza A-Virus-Isolate werden durch die Angabe ihrer Antigene gekennzeichnet (z. B. H3N2 oder H7N7). Innerhalb der Subtypen besteht eine zusätzliche Variabilität. Beim Menschen bewirkt die genannte Antigendrift ein ständiges Verdrängen vorhandener Varianten.14

Antikörper gegen HA besitzen neutralisierende (schützende) Aktivität, solche gegen NA hemmen die Virusfreisetzung aus den infizierten Zellen und verringern dadurch die Menge des im infizierten Organismus neu gebildeten Virus. Neuraminidasehemmer hemmen die enzymatische Aktivität der NA und verhindern damit ebenfalls die Freisetzung.14

Virusreservoir

Wildvögel sind Virusträger und –ausscheider und ihre Bedeutung als Virusreservoir für das Nutzgeflügel ist groß. So ist ein Viruseintrag aus der Wildvogel-Population, direkt durch Exkremente der Vögel oder bei hohem Wildvogelbesatz durch virushaltiges Oberflächenwasser, die häufigste Ursache für einen Geflügelpestausbruch beim Nutzgeflügel.

Das wichtigste natürliche Virusreservoir stellen Wildenten dar. Enten-Influenza-Viren sind pH-stabil und können daher den niedrigen pH-Wert im Verdauungstrakt unbeschadet überstehen, ohne an Virulenz einzubüßen. Über Koprophagie nehmen die Tiere das über den Kot ausgeschiedene, virulente Virus wieder auf. Das begünstigt wiederum die Virusvermehrung. Außerdem können sie mehr als einen Subtyp aufnehmen, wodurch die Wahrscheinlichkeit einer genetischen Rekombination zwischen verschiedenen Subtypen im Verdauungstrakt ebenfalls ansteigt und das Entstehen hoch virulenter Erreger für das Nutzgeflügel begünstigt wird.4

Gefahr durch Mutationen

Wie alle RNA-Viren besitzen Influenzaviren eine große Mutationsneigung. Häufig können Punktmutationen beobachtet werden, die die antigenen Eigenschaften und somit die Virulenz des Virus verändern und bestehende Immunitäten unwirksam werden lassen (Antigendrift). Desweiteren kann es durch Mehrfachinfektionen zu einem Austausch von Genomsegmenten (Antigenshift) kommen und es entstehen so genannte Reassortanten.6,14 So kann ein Organismus ständig mit neuen Antigenstrukturen konfrontiert werden, gegen die er keine Antikörper besitzt. Außerdem können sich durch das so genannte Reassortment auch das Wirtsspektrum (s.u.) sowie ebenfalls die Virulenz der Viren verändern.

Die in der jüngeren Vergangenheit erfolgten Ausbrüche von klassischer Geflügelpest in den USA, Mexiko und Italien waren darauf zurückzuführen, dass ein in die Geflügelpopulation eingedrungenes niedrig pathogenes Influenza A-Virus spontan zu einem hoch pathogenen Virus mutiert ist, das dann zu den Symptomen der Geflügelpest geführt hat. Diese Potenz zur sprunghaften Steigerung der Pathogenität wurde bisher nur bei Viren vom Subtyp H5 und H7 festgestellt.14

Allgemein begünstigen hohe Tierkonzentrationen in Brutkolonien oder an Sammelplätzen die Entstehung von Mutationen durch Antigendrift (antigenic drift) und Antigenshift (antigenetic shift)14, wobei aus gering pathogenen Virustypen hoch pathogene Virustypen werden können. Durch die Mutation kommt es zu einer Änderung der Antigenstruktur. Hohe Tierkonzentrationen begünstigen außerdem auch die rasche Weitergabe und die Verbreitung dieser so genannten Reassortanten durch den Vogelzug.6,14

Nähere Informationen zu Antigendrift und Antigenshift finden Sie hier. Eine besondere Bedeutung bei der Virusadaptation wird dem Schwein zugeschrieben. Es könnte als „Mischgefäß“ fungieren, da die Zellen seines Respirationstrakts sowohl Rezeptoren für humane als auch aviäre Influenza-Viren besitzen und es sich so mit beiden Influenza-Viren infizieren kann.4,6 Während der Passage im Schwein könnte es dann zu einer Modifikation der Rezeptorbindungsstellen kommen, wodurch das Virus am Ende die Speziesbarriere zum Menschen überwinden könnte.14

Infektionsquelle und -wege

Infizierte Tiere scheiden die Influenzaviren mit allen Körperflüssigkeiten aus (Kot, Speichel und Tränenflüssigkeit), so dass eine Infektion bei direktem Kontakt von Tier zu Tier oder in Einzelfällen auch vom Tier zum Menschen erfolgt.4,14,19

Darüber hinaus erfolgt die Übertragung auch über Schadnager, Insekten und Wildvögel (vor allem Wildenten oder Wildgänse). Besondere Bedeutung kommt hier dem Viruseintrag aus der Wildvogel-Population in Hausgeflügelbestände durch Exkremente der Vögel oder durch virushaltiges Oberflächenwasser bei hohem Wildvogelbesatz zu.

Durch das Verhängen einer Stallpflicht als soll der Eintrag verhindert werden. Über größere Entfernung kommt jedoch auch dem Personen- und Geräteverkehr eine größere Bedeutung zu. Die bedeutendsten unbelebten Vektoren in diesem Zusammenhang sind Fahrzeuge, Verpackungsmaterial, Transportbehälter und Einstreu. Bei starker, infektiöser Staubbelastung ist auch eine Infektion über die Luft möglich, obgleich ihr keine allzu große Rolle zukommen dürfte.4Dagegen hat die Haltungsform großen Einfluss auf die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Erregers innerhalb eines Bestandes.

Da das Virus vor allem mit dem Kot und Tröpfchen, nicht aber als Aerosol über die Atemluft ausgeschieden wird, geht die Ausbreitung in Bodenhaltung mit Einstreu viel schneller als in Käfighaltung, wo die Tiere wenig direkten und kaum Kotkontakt haben.

Bei einem Seuchenzug in Italien wurde beobachtet, dass Hühner in Bodenhaltung in 2-3 Tagen durchseuchten, in Käfighaltungen dauerte die Ausbreitung im Stall 10 -14 Tage, in einem Fall sogar 18 Tage.5 Bei vielen Ausbrüchen in der Vergangenheit konnte ermittelt werden, dass die Seuche in der Regel bei Tieren in Freilandhaltung ausgebrochen ist. Ob das beim aktuellen Seuchengeschehen mit dem Virustyp H5N8 auch der Fall war, ist noch unklar.

Klinik*und Pathologie

Bei der Aviären Influenza werden in Abhängigkeit von der Wirtsspezies, der Virulenz des Erregers, der Infektionsdosis sowie des Alters des Wirts unterschiedliche Krankheitsbilder beobachtet.4,16 Für das Krankheitsgeschehen spielt auch die Pathogenität des verantwortlichen Virustyps eine entscheidende Rolle.4

Besonders empfänglich sind Hühner und Puten. Die Infektion erfolgt als Tröpfcheninfektion über die Schleimhäute des Atmungstrakts. Nach einer Inkubationszeit von 3 bis 10 Tagen können die ersten Anzeichen einer Erkrankung beobachtet werden. Oder aber es treten plötzliche Todesfälle mit Mortalitätsraten bis zu 100 Prozent ohne erkennbare klinische Erscheinungen auf.4,16

Klinik
Bei einer Infektion ist neben einer Störung des Allgemeinbefindens insbesondere bei Hühnern und teilweise bei Puten ein Rückgang der Futter- und Wasseraufnahme bis hin zur Anorexie zu beobachten. Das Gefieder wirkt struppig, die Tiere, insbesondere Puten sind apathisch und haben zum Teil hohes Fieber. Teilweise sind zentralnervöse Störungen zu beobachten, die sich in Lähmungen und Krämpfen äußern.4,16
Die Legeleistung fällt drastisch ab. Für die wenigen noch gelegten Eier ist das Dünnwerden bzw. das Fehlen der Eischale charakteristisch. Außerdem können Durchfall, Ödeme an Kopf, Hals und Ständern, punktförmige Hämorrhagien an den Ständern sowie Kamm- und Kehllappennekrosen auftreten.4,16 Darüber hinaus können respiratorische Symptome wie Nasenausfluss, röchelnde Atemgeräusche mit Atemnot und Sinusitis beobachtet werden.4,16

Pathologie
Bei der Sektion der Vögel finden sich in der Regel keine pathognomonischen Veränderungen, vielmehr sind diese von der Virulenz des Stammes und der Wirtsspezies abhängig. Allerdings sind Hyperämien der Organe, Hämorrhagien auf den Serosen , im Fettgewebe, im Drüsenmagen, im gesamten Darm und im Herzkranzfett zu beobachten. Bei Legetieren können zusätzlich hämorrhagische Eierstocksentzündungen auftreten.4,17
Unter der Haut der Schädeldecke findet man gelbgefärbte hämorrhagische Diathesen im subkutanen Gewebe. Die respiratorischen Symptome beruhen auf Hämorrhagien in der Trachea , fibrinösen Luftsackentzündungen und Pneumonien. Außerdem können nicht selten bakterielle Sekundärinfektion gefunden werden.4

Diagnose*und Diagnostik

Diagnose und Diagnostik
Für eine sichere Diagnose ist die Virusisolierung und –identifizierung mit anschließender Bestimmung der Pathogenität Pathogenität des Erregers unbedingt erforderlich. Dies erfolgt in den nationalen Referenzlaboratorien. Für Deutschland ist das das Friedrich-Loeffler-Institut Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit auf der Insel Riems.

In der Richtlinie 92/40/EEC vom 19. Mai 1992, nach der sich auch die Geflügelpest-Verordnung richtet, sind die diagnostischen Verfahren zur Bestätigung der Geflügelpest sowie der Differenzialdiagnosen festgelegt. Demnach ist die Geflügelpest eine Infektionskrankheit, die von einem Influenza-A-Virus mit einem intravenösen Pathogenitätsindex in sechs Wochen alten Hühnern von 1,2 oder mehr verursacht wird bzw. eine Influenza-A-Infektion der Virussubtypen H5 und H7, bei der im Rahmen einer Nukleotid-Sequenzanalyse das Vorhandensein multipler basischer Aminosäuren im Spaltbereich des Hämagglutinins nachgewiesen wurde.1,7

Die ersten Untersuchungen werden in den Landesveterinäruntersuchungsämtern durchgeführt. Hierbei wird zunächst übergreifend auf die Präsenz von Nucleinsäure des Influenza-A-Virus untersucht. Diese Untersuchung erfolgt in der Regel mit RT-PCR (Polymerase-Kettenreaktion) und stellt eine schnelle "screening"-Methode dar, mit deren Hilfe das Genom aller Subtypen des Virus nachgewiesen werden kann. Bei Vorliegen positiver Influenza-A Ergebnisse erfolgt ein sofortiger Versand relevanter Proben an das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) auf der Insel Riems. Dort werden Subtyp und intravenöser Pathogenitätsindex des Virusisolates bestimmt.

Differentialdiagnose
Als Differentialdiagnose kommen Newcastle Krankheit, Infektiöse Laryngotracheitis (ILT) oder Infektiöse Bronchitis (IB) der Hühner, Aviäre Enzephalomyelitis, Aviäre Mykoplasmose, Infektion mit aviären Paramyxoviren (1-3) oder dem aviären Pockenvirus (Schleimhautform) in Frage. Außerdem sind akute Vergiftungen in Betracht zu ziehen.4

Impfung

Eine prophylaktische Impfung gegen die Geflügelpest ist in Deutschland und der EU verboten. Im Falle eines Ausbruchs kann die zuständige Behörde jedoch Ausnahmen vom Impfverbot erlassen. Näheres regelt die Geflügelpest-Verordnung und die Richtlinie 2005/94/EC. Im Falle eines Ausbruchs in viehdichten Regionen kann es jedoch sinnvoll sein, Impfungen innerhalb eines umschriebenen Impfgürtels durchzuführen, um die Virusausscheidung zu reduzieren und eine weitere Verbreitung zu verhindern.

Der Nutzen einer Impfung von Geflügel gegen aviäre Influenza hängt aber generell von der epidemiologischen Situation und dem allgemeinen Entwicklungsstand der betroffenen Region und/oder des Landes ab.22

Tritt die Tierseuche bei bestimmten Geflügelarten oder bei Wildvögeln endemisch auf, kann eine ordnungsgemäße Impfung parallel zu den konventionellen Quarantäne- und Sanierungsmaßnahmen sinnvoll sein, um die Menge an zirkulierendem Virus zu verringern.9 Die Erfahrungen verschiedener Länder, in denen eine flächendeckende Impfung im Rahmen der Bekämpfungsmaßnahmen durchgeführt wurde, zeigen, dass die Impfung ein geeignetes Mittel ist, um die Verbreitung des Virus bei Ausbruch der Krankheit einzuschränken.9,13

Die prophylaktische Impfung als unterstützende Maßnahme kann vor allem in Ländern, deren Veterinärsysteme und lokale Infrastrukturen von der Tierseuche überfordert werden könnten, eingesetzt werden.9 Solche prophylaktischen Impfungen könnten vor allem auch das Kontaktrisiko für den Menschen verringern.9,13 Dieser Aspekt sollte nicht unterschätzt werden, besonders wenn der für einen Ausbruch verantwortliche Virustyp ein erhebliches zoonotisches Potential zeigt.9,22 Doch verschlechtert die prophylaktische Impfung von Geflügel die Kontrollmöglichkeiten, da keine eindeutige Unterscheidung von geimpften Tieren und mit Feldvirus infizierten Tieren möglich ist. Außerdem könnte die Impfung einen selektiver Druck ausüben, der zu einer antigenen Drift des auftretenden aviären Influenzavirus führen könnte.9

Humanimpfstoffe
Seit 2002 trifft die Bundesregierung mit dem „Nationalen Influenza-Pandemieplan" Vorbereitungen für den Fall einer sich entwickelnden Pandemie. Dazu gehört auch die Entwicklung eines Impfstoff-Prototyps, der die Zeit bis zum Einsatz eines geeigneten Impfstoffs gegen ein mutiertes aviäres Influenza-Virus auf ein absolutes Minimum verkürzen soll. Ein wirksamer Impfstoff kann nämlich derzeit erst dann entwickelt werden, wenn das tatsächlich von Mensch zu Mensch übertragbare Virus identifiziert ist.

Im Falle einer Pandemie sieht der Influenza-Pandemieplan vor, die rund 80 Millionen Bundesbürger zu Beginn der Pandemie mit einer ersten Impfdosis zu versorgen. Dies soll innerhalb von 16 Wochen geschehen. Nach weiteren sechs Wochen soll eine weitere Dosis folgen. 

Zoonotische Bedeutung

Seit 1997 ist bekannt, dass einige aviäre Influenza-Viren ein humanpathogenes Potential besitzen. Nach heutigem Kenntnisstand ist jedoch ein enger Kontakt des Menschen zu infiziertem Geflügel für eine Ansteckung notwendig. Aber auch dann kommt es nur selten zu einer Infektion.

Bislang wurden noch keine Infektionen beim Menschen mit dem H5N8 Virus nachgewiesen. Hingegen sich vor allem in Asien immer noch Menschen mit H5N1 infizieren und erkranken oder gar sterben. Eine aktuelle Übersicht über die Infektionen mit dem aviären Infleunza-Virus beim Menschen findet sich auf der Webseite der Weltgesundheitsorganisation WHO.
Allerdings besitzt auch H5N8 in den Augen vieler Wissenschaftler ein großes zoonotisches Potential.

Wirtschaftliche Bedeutung

Die wirtschaftliche Bedeutung der Geflügelpest, wenn diese beim Nutzgeflügel ausbricht, ist noch nicht absehbar. Das Ausmaß des wirtschaftlichen Schadens eines solchen Ausbruchs hängt dabei zum einen von der Zahl der betroffenen Betriebe und Tiere ab. Zum anderen sind sie von den angewendeten Bekämpfungsstrategien und dem Verhalten der Verbraucher abhängig.

Bisher gibt es keine offiziellen Zahlen über die bislang entstandenen wirtschaftlichen Folgen der Geflügelpest in der EU.

An dem Geflügelpest-Ausbruch in der EU im Jahr 2003 lässt sich die wirtschaftliche Bedeutung eines Ausbruchs der Geflügelpest bei Nutzgeflügel gut verdeutlichen. Dabei wurden in den Niederlanden fast 31 Millionen, in Belgien rund 3 Millionen und in Deutschland mehr als 80.000 Vögel getötet, um die Seuche einzudämmen. Im Januar 2004 hatte die EU beschlossen, ihren Anteil an den entstandenen Kosten für Tötung der Tiere, Entschädigung der Landwirte und Vernichtung der Eier, auf rund 43 Millionen Euro zu erhöhen. Da die EU aber nur 50 Prozent der Kosten trägt, die andere Hälfte müssen die Mitgliedsstaaten beisteuern, liegen die ermittelten Kosten bei rund 86 Millionen Euro. Das Landwirtschaftsministerium der Niederlande hat sogar noch höhere Zahlen veröffentlicht. Demzufolge haben die Kosten in den Niederlanden (inklusive EU-Anteil) rund 270 Millionen Euro betragen.

Die unterschiedlichen Zahlen, die die Niederlande und die EU angeben, beruhen darauf, dass nicht alle entstandenen Kosten beihilfefähig durch die EU sind. Diese Zahlen sagen jedoch noch nichts über die entstandenen wirtschaftlichen Schäden aus, die ohnehin schwer einzuschätzen und durch Einnahmeausfälle entstandenen sind. "Spiegel-online" spricht in diesem Zusammenhang in seinem Bericht "51 Euro für ein Huhn" vom 20. Februar 2006 von einem volkswirtschaftlichen Schaden in Höhe von 500 Millionen Euro.

Tierseuchenrechtliche Bestimmungen und Bekämpfungsstrategien

Die Klassische Geflügelpest (KP) ist eine im Sinne des Tierseuchengesetzes in der Fassung vom 10. April 2003 „Verordnung zum Schutz vor der Verschleppung der Klassischen Geflügelpest“ eine anzeigepflichtige Tierseuche.

Für die Klassische Geflügelpest gelten die folgenden Bestimmungen:

Richtlinie 2005/94/EG 

Geflügelpest-Verordnung (Verordnung zum Schutz gegen die Geflügelpest) Fassung vom 18.10.2007

Verordnung über besondere Schutzmaßregeln in kleinen Geflügelhaltungen 

Verordnung über anzeigepflichtige Tierseuchen, Fassung vom 20.12.2005 Geflügelpest - EG-Vorschriften.
Hier finden Sie umfangreiche Sammlung von Richtlinien, Entscheidungen und Vorschriften der Europäischen Kommission zur Geflügelpest.

Im Falle eines Ausbruchs der Geflügelpest setzt die EU auf die Ausmerzung des Erregers. Daher ist die schnelle Erkennung und Eliminierung des Ersteintrags von besonders großer Bedeutung.20

Weitere Maßnahmen sind

a) im Falle eines Ausbruchs:
• Anzeigepflicht
• Sperrung des Betriebes
• Einrichten von Sperr-, Kontroll- und Beobachtungsgebieten
• Keulung und unschädliche Beseitigung des Geflügels und der Geflügelprodukte
• Desinfektionsmaßnahmen
• Epidemiologische Untersuchungen
• Exportverbot für Geflügel und Geflügelprodukte
• Kontrolle der Reisenden auf „illegale“ Einfuhr von Geflügel und Geflügelfleisch
• In Ausnahmefällen Durchführung von "Not- und Schutzimpfungen"

b) präventiv:
• Umfassendes Monitoring von Wild- und Zuchtvögeln
• Einfuhrverboten für bestimmte Geflügelprodukte und lebende Tiere aus Drittländern
• Einrichtung nationaler Frühwarnsysteme in den 25 EU-Staaten
• Verhindern des illegalen Imports von Geflügel und Geflügelprodukten
• Einführung des (befristeten) Verbots der Freilandhaltung von Geflügel

Schutzmaßnahmen*für Personen mit Kontakt zu Geflügel

Entsorgung

Das Infektionsrisiko für einen gesunden Menschen wird als gering eingestuft. Jedoch stellt der direkte Kontakt zu infiziertem Geflügel, kontaminierten Produkten oder Materialien sowie bei Kontakt zu infizierten Personen eine Gefährdung dar. Daher sollten bestimmte Schutzmaßnahmen getroffen werden, um eine Infektion zu vermeiden.20

1. Beim Umgang mit erkrankten oder krankheitsverdächtigen Tieren und kontaminierten Tiermaterialien (z.B. Körperteile, Körpergewebe, Blut, Gefieder und Ausscheidungen von Tieren, einschließlich der benutzten Einstreu) sowie bei der Tötung erkrankter Tiere und bei Reinigungs- und Desinfektionsarbeiten ist darauf zu achten, dass Staubentwicklung und andere Aerosolbildungen vermieden bzw. minimiert werden.

2. Die Tiere sollten nach der Tötung, die nach Möglichkeit durch die Einleitung von CO2 durchgeführt werden sollte, vor dem Einsammeln mit feinem Wassernebel befeuchtet werden.

3. Die Entsorgung der Tiere sollte in dicht schließenden Behältern stattfinden.

4. Das Personal sollte durch entsprechende Schutzkleidung geschützt werden. Diese besteht aus:
  • körperbedeckende Arbeitskleidung (Overall, Einmalanzüge)
  • vollständig die Haare verhüllende Kopfbedeckung
  • geeignete desinfizierbare Stiefel (Gummistiefel)
  • flüssigkeitsdichte, desinfizierbare Handschuhe
  • Atemschutzhaube mit Warneinrichtung bzw. eine partikelfiltrierende Halbmaske, vorzugsweise mit Ausatmungsventil
  • Augenschutz durch eine eng anliegende Schutzbrille mit Seitenschutz

5. Eine Schutzimpfung mit einem aktuellen humanen Influenza-Impfstoff ist aus Arbeitsschutzrechtlichen Gründen nicht erforderlich. Allerdings schützt sie vor einer möglichen Doppelinfektion mit humanen Influenzaviren und aviären, die das Risiko der Ausbildung neuer humanpathogener Viren birgt. Daher wird eine Grippeimpfung aus Gründen des allgemeinen Bevölkerungsschutzes empfohlen.

6. Der Arbeitgeber bei Bedarf für eine prophylaktische Therapie mit antiviral wirksamen Neuraminidasehemmern zu sorgen, die die Vermehrung des Virus im Körper verhindern soll.

20 Empfehlungen des ABAS vom 20.2.2006

Blutentnahme*beim Geflügel

Blutentnahme

Die Geflügelpestverordnung schreibt die regelmäßige Blutentnahme bei Haus- und Nutzgeflügel vor. Zwar sind mit dieser Aufgabe im Moment nur beamtete Tierärzte bzw. Amtstierärzte oder Mitarbeiter beauftragter Institute im Rahmen des Geflügelpestmonitorings betraut. Jedoch könnte auch der niedergelassene Tierarzt im Falle eines Geflügelpestausbruchs eventuell mit der Blutprobenentnahme bei Vögeln beauftragt werden.

Die Blutentnahme bei Vögeln erfolgt in der Regel aus der Flügelvene (V. cutenea ulnaris superficialis). Das Blut kann entweder mit der Spritze aus der Vene gesaugt oder mit Hilfe der Kanüle in einem Sammelröhrchen aufgefangen werden. Die Entnahmemenge richtet sich nach der Körpergröße des Tieres. Als Richtwert gelten ca. 2 ml/kg KGW als ausreichend. Mindestens sollte jedoch 1 ml entnommen werden.
Dazu wird der Vogel von einer Hilfsperson sicher fixiert. Die Federn auf der Innenseite der Schwinge auf Höhe des Ellenbogengelenks werden befeuchtet und gescheitelt, so dass die Vene sichtbar wird. Anschließend wird die Einstichstelle desinfiziert und die Vene von der Hilfsperson gestaut. Mit etwas Übung gelingt die Blutentnahme beim Geflügel auch ohne Hilfsperson.

Bild 1
Der Tierarzt führt nun die Kanüle (mit oder ohne Spritze) so flach wie möglich in die Vene ein. Nachdem genügend Blut entnommen wurde, löst die Hilfsperson den Stau und die Kanüle wird entfernt. Sofort nach dem Entfernen der Kanüle sollte die Hilfsperson mit dem Finger 1-2 Minuten auf die Einstichstelle drücken, um den weiteren Blutaustritt zu verhindern.

Bild 2
Die Kanülengröße ist der Größe des Vogels anzupassen. Es gilt das Prinzip: So groß wie nötig und so klein wie möglich. Je kleiner die Kanüle, desto geringer ist die Gefahr, dass ein Hämatom entsteht.

Das Bildmaterial verdanken wir der freundlichen Unterstützung von Dr. M. Lierz vom Institut für Geflügelkrankheiten der FU Berlin.

Frequently Asked Questions

Geflügelpest. Was ist das?

Die Geflügelpest ist eine weltweit verbreitete, hoch ansteckende Viruserkrankung bei Vögeln. Sie wird durch so genannte aviäre Grippeviren (aviäre Influenza-A-Viren) verursacht und führt bei Hühnern, Puten, Perlhühnern, Wachteln, Fasanen und mehreren Wildvogelarten zu schweren Erkrankungen mit vielen Todesfällen. Bricht die Seuche in einem Bestand aus, verbreitet sie sich meist mit rasender Geschwindigkeit weiter aus.

Wer oder was überträgt den Erreger?

Als Erregerüberträger kommen frei lebende Wildtiere, Insekten, Schadnager und der Mensch als lebende Vektoren in Frage. Geräte, Fahrzeuge und Einstreu zählen zu den wichtigsten unbelebten Überträgern. Die Übertragung des Erregers durch infektiöse Staubpartikel in der Luft kann ebenfalls nicht ausgeschlossen werden.

Kann der Mensch an Geflügelpest erkranken?

Eine Infektion des Menschen mit dem Geflügelpesterreger ist möglich und auch schon mehrfach in verschiedenen Ländern aufgetreten. In der Regel verursacht eine Infektion des Menschen mit aviären influenza-Viren eine Bindehautentzündung, seltener kommt es zu grippeähnlichen Symptomen. Bei sehr engem Kontakt zu infiziertem Geflügel und bei herrschen eines hohen Infektionsdrucks kann eine Geflügelpestinfektion auch beim Menschen tödlich verlaufen.
Die Erregerübertragung erfolgt entweder durch direkten Kontakt zu infizierten Vögeln oder über infizierte Schweine bzw. kontaminierte Schweineerzeugnisse.

Wie kann man sich schützen?

Kontakt zu infiziertem Geflügel und deren Erzeugnissen sollte schon allein aus hygienischen Gründen und aus Gründen der Seuchenbekämpfung vermieden werden. Darüber hinaus ist der Erreger der Geflügelpest gegenüber Hitze sehr empfindlich, so dass die normale Behandlung von Geflügelfleisch und Eiern durch kochen und braten die Erreger sicher abtötet. Hingegen ist das Virus sehr kälteunempfindlich, so dass es durch das Einfrieren von Fleisch nicht abgetötet wird. Bei der Zubereitung von Geflügelfleisch und Geflügelfleischprodukten sollte stets darauf geachtet werden, dass das Fleisch vollkommen durchgegart ist und auch im kern keine rohen Anteile mehr besitzt. Bei der Zubereitung sollte auf große Hygiene wertgelegt werden (Hände häufig waschen, nicht die Finger ablecken).
Ist der Kontakt zu infizierten Vögeln nicht zu vermeiden (Tierpfleger, Tierärzte) muss spezielle Schutzkleidung getragen werden. Außerdem wird eine prophylaktische Grippeschutzimpfung empfohlen.

Wie häufig gab es schon 'Geflügelpest-Erkrankungen beim Menschen?

Seit 1997 wurde in 4 Situationen eine Übertragung von Vogel-Influenzaviren auf den Menschen nachgewiesen:

  • 1997 in Hongkong durch ein A/H5N1-Virus; es gab 18 Erkrankte und 6 Tote; fast alle Fälle traten während einer Geflügelpest im November/Dezember 1997 auf;
  • 1999 in Hongkong durch ein A/H9N2-Virus; es gab 2 leichter Erkrankte; eine begleitende Geflügelpest wurde nicht beobachtet;
  • 2003 in den Niederlanden durch ein A/H7N7-Virus; es gab 83 Erkrankte und 1 Toten; die Fälle traten während einer Geflügelpest im Frühjahr auf;
  • 2003 in China durch ein A/N5N1-Virus; es gab 2 Erkrankte und 1 Toten; eine begleitende Geflügelpest wurde nicht beobachtet.
  • 2003 in Hongkong 1 laborbestätigte Erkrankung durch A/H9N2 bei einem 5-jährigen Kind

Ist die derzeit in Südostasien, Russland, der Türkei und in Rumänien auftretende Geflügelpest auch für Deutschland gefährlich?

Bisher gibt es keine Anzeichen dafür, dass eine Mensch zu Mensch-Übertragung des Erregers stattgefunden hat. Nur, wenn dies der Fall sein sollte, könnte es zu einer großflächigen Verbreitung unter Menschen kommen. Früher oder später könnte dann auch Deutschland betroffen sein.

Kann man sich gegen die Vogel-Influenzaviren impfen lassen?

Es gibt derzeit keinen Impfstoff für Menschen, der gegen diese Viren zugelassen ist. Sollte es zu einer gesicherten Mensch zu Mensch-Übertragung durch Vogel-Influenzaviren kommen, so wird die WHO Empfehlungen zur Impfstoffherstellung aussprechen.

Ist eine Impfung des Haus- und Nutzgeflügels gegen Vogelgrippe sinnvoll?

Autor/Quelle: FLI

Die Impfung gegen Geflügelpest kann eine Infektion des geimpften Tieres nicht verhindern, führt aber zu einer weitgehenden Verhinderung der Krankheitssymptome und zu einer Reduktion der Virusausscheidung nach einer Infektion. Geimpfte Tiere sind aber weiterhin durch aviäres Influenzavirus infizierbar, wenn auch die für eine erfolgreiche Infektion notwendigen Virusmengen deutlich erhöht sind. Generell kann durch eine Impfung eine Infektion aber nicht verhindert werden und es ist auch nicht möglich, allein durch Impfung ein laufendes Seuchengeschehen zu eliminieren. Impfung kann daher nur in Kombination mit Keulung (stamping out) zur Tierseuchenbekämpfung eingesetzt werden. Anzumerken ist, dass die Impfung bei Puten generell deutlich weniger wirksam ist als bei Hühnervögeln.

Wie ist der Erfolg einer Impfung einzuschätzen?

Autor/Quelle: FLI

Der Erfolg einer Impfung in einem laufenden Seuchengeschehen ist kritisch zu betrachten. In Norditalien wird nach umfangreichen Seuchenzügen mit Billigung der EU seit fünf Jahren gegen gering pathogenes Influenzavirus vom Subtyp H5 und H7 geimpft, wobei derzeit ein bivalenter Impfstoff aus den Viren H5N9 und H7N1 verwendet wird. Dennoch hat Italien immer wieder Ausbrüche von aviärer Influenza im Impfgebiet. Auch in Indonesien ist es durch Einsatz der Impfung nicht gelungen, die Seuche einzudämmen. Es müssen immer begleitende Maßnahmen wie die Tötung infektionsverdächtiger Tiere hinzukommen.

Welche Impfstoffe stehen derzeit zur Verfügung?

Autor/Quelle: FLI

Zur Impfung stehen inaktivierte Vollvirusimpfstoffe verschiedener Subtypen zur Verfügung. Innerhalb der Gruppe der H5-Viren scheint es (noch) eine belastbare Kreuzimmunität zu geben, so dass z.B. in Asien mit Impfstoffen des Typs H5N2 gegen die H5N1-Epidemie geimpft wird. Diese Impfstoffe werden in Europa von den Firmen Intervet (Boxmeer, Niederlande) und Merial (Lyon, Frankreich) hergestellt und derzeit auch in Asien in beträchtlichem Umfang eingesetzt. Daneben gibt es einen Vektorimpfstoff auf der Basis eines rekombinanten Geflügelpocken (Fowlpox) Virus, der in China und in Mexiko in geringerem Umfang eingesetzt wird. Alle Impfstoffe müssen individuell jedem Tier verabreicht werden.

Warum wird nicht europaweit geimpft?

Autor/Quelle: FLI

Gegenwärtig ist in der EU kein Impfstoff gegen Geflügelpest zugelassen. Die in anderen Ländern zugelassenen Impfstoffe sind nicht für exotische Rassen (Zoovögel) validiert, so dass über deren Wirksamkeit bei anderen Spezies als Nutzgeflügel nur bruchstückhaft Informationen vorliegen. Nach Einsatz des Impfstoffes in Zoos in den Niederlanden während der Epidemie 2003 wurde festgestellt, dass die Impfung nicht in allen Vogelarten zu einem als schützend zu bewertenden Antikörpertiter geführt hat. Damit ergibt sich die epidemiologisch höchst ungünstige Situation einer Population aus geschützten Tieren (die aber trotzdem infiziert sein können) und nicht geschützten Tieren. Dies ist die ideale Ausgangssituation für eine Persistenz des Feldvirus in dieser Population über längere Zeit. Bevor Restriktionen aufgehoben werden können. ist es daher notwendig, die Abwesenheit von Feldvirus in diesen Populationen nachzuweisen. Gleiches gilt auch für Geflügel: jedes geimpfte Tier ist als potentieller Feldvirusträger anzusehen, worauf auch die Notimpfungsstrategie der EU, d.h. Impfung, um die Seuchenausbreitung zu hemmen, aber danach Keulung, um das Virus zu eliminieren, abzielt.

Wie sollte man in Ländern vorgehen, in denen das Virus bis jetzt nicht aufgetreten

Autor/Quelle: FLI

Für eine seuchenfreie Region wie Deutschland gilt es nach wie vor, das Virus aus den Geflügelbeständen herauszuhalten. Dies gelingt am effektivsten durch eine erhöhte Wachsamkeit, wie der Fall Viersen vor zwei Jahren gezeigt hat. Die Geflügelpestverordnung schreibt vor, dass bei erhöhter Sterblichkeit in Geflügelhaltungen zwingend auf das Vorhandensein von aviärer Influenza zu untersuchen ist. Eine solche erhöhte Sterblichkeit merkt der Geflügelhalter als Erster und an ihm liegt es dann auch, die Behörden zu alamieren.

Könnten Impfungen zu einer Veränderung des Virus führen?

Autor/Quelle: FLI

Unter Experten wird noch kontrovers diskutiert, inwieweit die Impfung letztlich auch zu einer Verschlimmerung der Situation führen kann, weil sich das Virus in einer geimpften Population sehr schnell verändert. Dies reflektiert z.B. die jedes Jahr anzupassende Grippeschutzimpfung des Menschen. Bisher ist eine solche antigene Drift bei Geflügelpestviren der Subtypen H5 und H7 nur in geringem Maße aufgetreten.

Kann man noch Geflügelfleisch, Eier und andere Geflügelprodukte essen?

Autor/Quelle: Stmugv

Alle im Handel befindlichen Geflügelprodukte können bedenkenlos verzehrt werden, da sie nur von gesunden Tieren aus gesunden Beständen stammen. Der Erreger der Geflügelpest hat über die Ernährung keinen Einfluss auf die menschliche Gesundheit. Um der Weiterverbreitung der Seuche auf andere Geflügelbetriebe vorzubeugen, werden dennoch nicht nur die erkrankten, sondern auch die ansteckungsverdächtigen Tiere getötet und unschädlich beseitigt.

Medien

Geflügelkrankheiten
von Woernle, Hellmut; Jodas, Silvia;,
Ulmer, Eugen, GmbH & Co., 2006

Inhalt & Bestellung


Putenkrankheiten
von Hafez, Mohammed; Jodas, Silvia;,
Enke, Ferdinand in Georg Thieme Verlag, 1997

Inhalt & Bestellung


Diseases of Poultry
von Saif,
Iowa State University Press, 2003

Inhalt & Bestellung


Geflügelhaltung
von Damme, Klaus; Hildebrand, Ralf A;,
Ulmer, Eugen, GmbH & Co., 2002

Inhalt & Bestellung


Vogelkrankheiten
von Gylstorff, Irmgard; Grimm, Fritz;,
UTB für Wissenschaft Uni-Taschenbücher GmbH, 1998

Inhalt & Bestellung


Avian Influenza - Prevention and Control
von Schrijver, Remco S.; Koch, G.,
Springer Netherlands, 2005

Inhalt & Bestellung


Kompendium der Geflügelkrankheiten
von Siegmann, Otfried,
Schlütersche, 2005

Inhalte: Propädeutik, Zucht, Reproduktion, Brut, Geflügelprodukte, Fütterung, Fütterungs- und Tränktechnik, Haltung, Klima, Umwelt, Tierschutz, Allgemeine Seuchenvorbeugung, Prinzipien der Infektabwehr und Impfungen, Herdendiagnostik, Spezielle Labordiagnostik, Therapie, Rückstandsproblematik und Produktqualität, Nicht-infektiöse Krankheitsursachen, Erregerbedingte Krankheitsursachen, Gesetzliche Regelungen.

Inhalt & Bestellung


Diseases and Parasites in Poultry
von Hambidge, Gove,
Biotech, 2004

Inhalt & Bestellung


Wassergeflügelkrankheiten
von Lüthgen, Werner,
Oertel u. Spörer, 2002

Dieses Buch gibt einen Überblick über die wichtigsten Erkrankungen. Er soll Hilfe sein, um einen Bestand gesund zu erhalten und das Auftreten von Krankheiten zu verhindern.

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Poultry Diseases
von Jordan, Frank T.W.; Pattison, Mark,
Harcourt Publishers Ltd., 2001

Allgemeine und spezielle Informationen zu den beim Geflügel auftretenden Erkrankungen.

Inhalt & Bestellung

Lexikon >>>

A

Agglutination

Bezeichnung für die netzartige Verflechtung und Zusammenballung von korpuskulären Antigenen unter der Einwirkung spezifischer und zumindest bivalenter agglutinierender Antikörper und Bildung eines Agglutinats.

Anorexie

Verminderte Fresslust, Appetitlosigkeit
Unvollständige, träge bis hin zur vollständig fehlenden Futteraufnahme (Inappetenz). Mögliche Ursachen sind schmerzhafte Prozesse in der Mundhöhle, Gastritis, fieberhafte Erkrankungen, Stress u.a.

Antigenetic shift, Antigenshift

Ein Antigenshift kommt bei bestimmten Virusarten vor, die ein segmentiertes Genom haben, das heißt, ihre DNA ist in verschiedene Einzelstränge geteilt. Durch Austausch eines Segments mit einem anderen Segment eines anderen Virus kann sehr schnell ein stark verändertes Virus entstehen. Besonders bekannt für diesen Prozess und das damit verbundene Auftreten neuer Virusstämme sind die Influenzaviren.

Antigenic drift

Langsame, aber häufige Antigenveränderung durch hohe Mutationsrate des Virusgenoms.

Antigenstruktur

Struktur der Oberflächenantigene

Antikörper

Auch Immunglobuline.
Proteine (Eiweiße), die von bestimmten weißen Blutzellen (den B-Lymphozyten) gebildet werden, wenn körperfremde Stoffe vom Immunsystem erkannt wurden. Sie gehören zum „erworbenen Immunsystem“. Die Antikörper markieren die fremden Stoffe (z.B. Bakterien oder Viren), sodass diese von Fresszellen eliminiert werden können.

Apathie, apathisch

Teilnahmslosigkeit, geringe Lebhaftigkeit
Klinische Bezeichnung für mangelnde Reaktion des Tieres auf Umweltreize.

apathogen

nicht pathogen, nicht krankmachend

Avirulenz, avirulent

Ausdruck für das Fehlen krankmachender Eigenschaften eines bestimmten Mikroorganismus aus einer pathogenen Spezies.

B

Bronchitis

Entzündung der Bronchien (luftleitende Wege der Lunge).
Tritt akut oder chronisch auf.

D

Diagnose

Entscheidung;
Erkennung und Benennung einer Krankheit nach Art, Erscheinungsform und Bedeutung.
Im weiteren Sinne auch verwendet für die Benennung eines Symptoms (z.B. Kolik) oder einer Vermutung (Verdachtsdiagnose).

Diarrhoe

Durchfall
Der Kot ist dünnbreiig bis wässrig, es können Schleim und Blut beigemengt sein. Er wird oft im Strahl abgesetzt und führt zu Verklebungen in der Analregion. Mögliche Ursachen sind eine erhöhte Beweglichkeit, Sekretionserhöhung oder verminderte Nährstoffaufnahme auf entzündlicher oder nicht entzündlicher Basis.

Differentialdiagnose

Unterscheidung und Abgrenzung von Krankheiten mit ähnlichen Krankheitsbildern.

E

Epidemie

Infektionskrankheit, die zeitlich und territorial begrenzt auftritt und durch eine starke Häufung von Krankheitsfällen gekennzeichnet ist.

Epidemiologie (Epizootiologie)

Wissenschaftszweig, der sich mit der Verbreitung von Krankheiten befasst. Hierbei werden besonders die Verteilung und die Häufigkeit der Erkrankung, Ursache, Risikofaktoren, Entstehung und Entwicklung sowie die Übertragungswege berücksichtigt.

epizootisch

Begriff der Seuchenlehre. Epizootisch steht für eine grenzüberschreitende Ausbreitung einer Infektionskrankheit, die gleichzeitig auch in den bereits betroffenen Gebieten fortbesteht.

Eradikation

Ausmerzung, Ausrottung

Erythrozyten

Rote Blutkörperchen, die u.a. für den Transport des Sauerstoffs im Blut verantwortlich sind.

F

Fibrin

Blutfaserstoff.
Faserprotein, das als Endprodukt der Blutgerinnung aus Fibrinogen entsteht.

G

Genom

Erbgut.
Einfacher (haploider) Chromosomensatz mit der Gesamtheit seiner Erbfaktoren.

Glykoprotein

Ein Protein (Eiweiß), das einen Zuckerrest besitzt.

H

Hämagglutinin

Für die Verklumpung der roten Blutkörperchen verantwortliche, nicht infektiöse, hitzestabile und formalinresistente Antigenkomponente des Virions zahlreicher Viren. Einige Bakterien besitzen ebenfalls Hämagglutinin.

hämorrhagisch

blutig; mit Blutungen verbunden

Hämorrhagische Diathese

Blutungsbereitschaft, ungewöhnliche Blutungsneigung mit punktförmigen oder flächenhaften Blutungen aus mechanisch unverletzten Gefäßen.

I

Immunität

Erworbener Schutz eines Organismus gegen Krankheitserreger, der durch das Vorhandensein spezifischer Antikörper und spezifischer T-Lymphozyten gekennzeichnet ist. Daneben verfügt der Organismus über den unspezifischen, angeborenen Abwehrmechanismus (Resistenz).

Inappetenz

Appetitlosigkeit

Infektion

Eindringen, Haften und Vermehren eines infektiösen Agens (Krankheitserregers) in einen Wirtsorganismus.

Infektionsdruck

Der Infektionsdruck wird durch die Anzahl der Erreger im Kontaktbereich (Umgebung) eines empfänglichen Individuums bestimmt. Mehr Erreger in der Umgebung führen zu einem höheren Infektionsdruck und somit zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit einer Infektion.

Infektionsweg

Charakteristische Art und Weise, in der sich ein Erreger ausbreitet. Unterschieden werden kann z.B. nach Herkunft des Erregers (von außen oder körpereigen) oder nach der Eintrittspforte (z.B. über Mund, Darm, die Haut oder die Lunge).

Influenzavirus

Umhüllte Einzelstrang-RNA-Viren. Unter den Gattungen befinden sich auch die Erreger der Influenza (echte Grippe). Die Einteilung in die Subtypen erfolgt anhand der Oberflächenproteine.

Inkubationszeit

Zeitspanne zwischen dem Zeitpunkt der Ansteckung (Infektion) und dem Auftreten der ersten klinischen Krankheitssymptome. Sie ist bei den verschiedenen Infektionskrankheiten unterschiedlich lang (zwischen wenigen Stunden bis mehrere Wochen, in Ausnahmefällen Monate bis Jahre). Sie ist abhängig vom Wirt, seiner Anfälligkeit (Disposition) und der spezifischen und unspezifischen Abwehr sowie von Art und Virulenz des Erregers und der Befallsstärke (Infektionsdosis).

K

Konjunktivitis

Bindehautentzündung.

kontagiös

ansteckend; ansteckungsfähig; Eigenschaft eines Erregers zur Ansteckung

Koprophagie

Kotfressen

M

Mortalitätsrate

Maß(zahl) für die auftretenden Todesfälle, bezogen auf eine festgelegte Gesamtzahl (z.B. Wurfgröße, Bestandsgröße, Zahl erkrankter Tiere).

Mutation

Dauerhafte Veränderung des Erbguts.

N

Neuraminidase

Enzymgruppe, die häufig in Viren, Bakterien und Parasiten zu finden sind. Sie befinden sich unter anderem auf der Oberfläche von Influenzaviren und dienen der Befreiung aus der Wirtszelle nach erfolgreicher Virusvermehrung in der Zelle.

Nukleokapsid

Innenkörper und Kapsid bilden zusammen das Nukleokapsid, dessen Symmetrie helikal oder ikosaedrisch sein kann.

O

Ödem, Oedema

1. Gewebsschwellung, hervorgerufen durch die Einlagerung von Wasser in das Gewebe.
2. Zellödem durch vermehrte Wasseraufnahme nach Membranschäden.

P

Pandemie

Stark verbreitetes, sich über Länder und Kontinente erstreckendes Auftreten einer Seuche.

pathogen

krankmachend
Eigenschaft, eine Krankheit hervorzurufen

Pathogenese

Entstehung und Entwicklung einer Krankheit.

Pathogenität

Fähigkeit eines auf den Körper einwirkenden Einflussfaktors, eine Krankheit auszulösen Gesamtheit der krankmachenden Eigenschaften eines Erregers.

pathognomonisch

krankheitsbezeichnend, für eine Krankheit kennzeichnend

Pneumonie

Lungenentzündung; Erkrankung des Lungenparenchyms. Es gibt verschiedene Formen der Pneumonie, die entweder durch ihre Lokalisation oder ihre Ursache klassifiziert werden.

Population

Tiere einer Spezies mit einem gemeinsamen Genpool bzw. Gesamtheit fortpflanzungsfähiger Individuen, die Träger bestimmter Erbanlagen sind und ein spezielles Erscheinungsbild (Phänotyp) aufweisen.

R

Reassortanten

''''Nachkommen'''' von durch den Austausch von Genomsegmenten (Neuverteilung genetischer Information, Reassortment) entstandener Viren.

Reassortment

Austausch von Genomsegmenten im Rahmen der Antigenshift bei Viren. Neuverteilung genetischer Information.

S

Sektion

Schnittförmige und fachgerechte Zerlegung verendeter Lebewesen zur Feststellung der Krankheits- und/oder Todesursache sowie von Tierseuchen oder anderer Gefahren für die Tierbestände oder den Menschen.

Sekundärinfektion

Zweitinfektion
Zusätzliche Ansteckung eines bereits infizierten Organismus mit einem anderen Erreger. Dabei siedeln sich die Sekundärerreger in den durch Primärinfektion vorgeschädigten Organen und Geweben an.

Sinusitis

Entzündliche Nebenhöhlenerkrankung

Speziesbarriere

Von der Spezies ausgehende Erregerbarriere, die einen Wirtswechsel der Erreger verhindert.

subklinisch

Mit klinischen Untersuchungsmethoden nicht erfassbare Erkrankungen.

T

Trachea

Luftröhre

Tröpfcheninfektion

Infektion, bei der der Erreger über kleinste Tröpfchen, meist Körperflüssigkeiten, auf den Wirt übertragen wurde.

V

Vakzine, Impfstoff

Impfstoff zur Erzeugung einer aktiven Immunität. Unterscheidung in Lebend- und Totvakzine
Sie werden hergestellt aus lebenden, abgeschwächten Krankheitserregern bzw. aus inaktivierten (entgifteten) Toxinen oder aus Teilstücken der Oberflächenstruktur von Erregern.

Virulenz, virulent

Bezeichnung das Ausmaß der Fähigkeit eines Erregers, einen Organismus krank zu machen.

Virushülle

Es gibt behüllte und unbehüllte Viren. Die Virushülle der behüllten Viren besteht aus einer Lipiddoppelmembran, in die je nach Virus Oberflächens(glyko)proteine als so genannte SPIKES eingebettet sind.

Virusreservoir

Spezies, in der sich der Erreger vermehrt und von dem er ausgeschieden wird, bei der er in der Regel aber keine Symptome hervorruft. Diese Tiere stellen eine Infektionsquelle für andere, empfängliche Spezies dar.

Literatur

1 Geflügelpest-Verordnung (Verordnung zum Schutz gegen die Geflügelpest und die Newcastle-Krankheit)

  
  
  Website


2 Fragen und Antworten zur Geflügelpest

  Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMEVL)
  Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMEVL)
  Website


3 Richtlinien und Verordnungen zur Geflügelpest

  Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMEVL)
  Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMEVL)
  Website


4 Geflügelpest: Alte Krankheit mit ständiger Gefahr für Geflügel

  Hafez, Mohamed Hafez
  Tierärztliche Umschau 58, S. 343-351


5 Aktuelle Hinweise zu diagnostischen Abklärungsuntersuchungen beiVerdachtsfällen in Geflügelhaltungen auf Aviäre Influenza.

  Landestierärztekammer Mecklenburg-Vorpommern
  Landestierärztekammer Mecklenburg-Vorpommern
  Website


6 Klassische Geflügelpest („Hoch pathogene Aviäre Influenza“) in den Niederlanden und in Belgien.

  Müller, H.
  DVG.net
  Website


7 Geflügelpest

  Veterinäramt im Landkreis Tirschenreuth
  Veterinäramt im Landkreis Tirschenreuth
  Website


8 Mit oder ohne Impfung? -Kontrolle der Klassischen Geflügelpest

  Voss, M.
  Großtierpraxis 4:06, 38-42


9 Fragen und Antworten zur Impfung bei Geflügelpest

  Friedrich-Loeffler-Institut (5.12.2006)
  BMELV
  Website


10 Highly pathogenic avian influenza (H7N7): Vaccination of zoo birds and transmission to non-poultry species

  J. Phillippa et al.
  Vaccine. 2005 Dec 30;23(50):5743-50. Epub 2005 Sep 19.


11 Development of a DIVA (differentiating infected from vaccinated animals) 424 strategy using a vaccine containing a heterologous neuraminidase for 425 the control of avian influenza.

  Capua I. et al.
  Avian Pathol 2003;32(1):47–55.


12 Effect of vaccination on virus excretion and transmission.

  Paul Vanaarie
  Intervet International.


13 Avian influenza control - merits of vaccination.

  Breytenbach J.H.
  Internal poultry production Vol. 13(4), S.15-17.


14 Die Klassische Geflügelpest („Hoch pathogene Aviäre Influenza“; „Vogelgrippe“) – Hintergrundinformationen zum aktuellen Seuchengeschehen in Südostasien und Hinweise auf Informationsmöglichkeiten im Internet

  DVG
  DVG
  Website


15 Overview of avian influenza DIVA test strategies. Biologicals.

  Suarez D.L.
  Dec;33(4):221-6. Epub 2005 Oct 28.


17 Performance of clinical signs in poultry for the detection of outbreaks during the avian influenza A (H7N7) epidemic in The Netherlands in 2003.

  Elbers AR, Koch G, Bouma A.
  Avian Pathol. 2005 Jun;34(3):181-7.


18 Gutachten des Wissenschaftlichen Gremiums AHAW über Tiergesundheits- und Tierschutzaspekte der Aviären Influenza. (Stand: 20.9.2005)

  EFSA
  
  Website


19 Empfehlung spezieller Maßnahmen zum Schutz der Beschäftigten vor Infektionen durch hochpathogene aviäre Influenzaviren.

  Ausschusses für Biologische Arbeitsstoffe (ABAS)
  Beschluss ABAS 608, 20.2.2006
  Website


19 Gemeinsame Erklärung des Robert Koch-Instituts, des Paul Ehrlich-Instituts und des Friedrich-Loeffler-Instituts vom 20.01.2006.

  RKI
  
  Website


20 Empfehlung spezieller Maßnahmen zum Schutz der Beschäftigten vor Infektionen durch hochpathogene aviäre Influenzaviren.

  Ausschusses für Biologische Arbeitsstoffe (ABAS)
  Beschluss ABAS 608, 20.2.2006
  Website