Die Zeit rennt!
Honigbienen sind für die Bestäubung von gut 80
Prozent unserer heimischen Nutz- und Wildpflanzen
unentbehrlich. Den Bienen, insbesondere den
Wildbienen, geht es jedoch zunehmend schlechter.
In Deutschland sind 31 Wildbienenarten vom
Aussterben bedroht. Als Hauptgründe wurde der
Verlust von Lebensraum durch intensivierte,
monokulturlastige Landwirtschaft und die
zunehmende Urbanisierung erkannt. Außerdem stehen
Pestizide, insbesondere Neonicotinoide, im
Verdacht, das Insektensterben voran zu treiben.
Sie werden als Nervengift gegen Schädlinge auf die
Äcker ausgebracht, locken jedoch auch Bienen und
andere nützliche Insekten an und schädigen diese.
Ein israelisches Start Up hat einen Bienenstock entwickelt, der mit
Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) und Robotik dem Bienensterben
entgegenwirken soll. Der smarte Bienenkorb "Beehome" ist mit
Kameras, Sensoren und Roboterarmen ausgestattet und überwacht,
pflegt und unterstützt die Honigbienen. Die Sensoren können laut der
Entwickler einen Befall der Bienen mit der Varroa-Milbe frühzeitig
erkennen, sodass die ImkerInnen schnell handeln können. Zudem
wird der gesundheitliche Zustand der Bienen ständig automatisch
kontrolliert. Meldet das Programm einen Bedarf, erhalten die Bienen
aus der Hand des Bordroboters Medikamente, Zucker oder Wasser.
Die für die Beehomes nötige Software basiert auf KI, die die
Jungunternehmerinnen selber entwickelt haben. „Dank KI weiß unsere
Software ganz genau, was die Bienen brauchen", sagt Netaly Harari,
Director of Operations bei Beewise. „Manchmal braucht ein Imker
mehrere Monate, um zu erkennen,
dass es ein Problem gibt", erklärt
Entomologie-Professor Sharoni Shafir, Leiter des
Bienenforschungszentrums auf dem Rehovot-Campus der
Hebräischen Universität Jerusalem. Schon jetzt sind 24
automatisierte Bienenstöcke im Kibbuz "Beit HaEmek" installiert, die
zwei Millionen Bienen überwachen. Neben der Nutzung in Israel
wurden bereits einige der Hightech-Bienenkörbe ins Ausland
exportiert. Wie der Professor weiter erklärt, sei jede sechste
Bienenart regional bereits ausgestorben. Myvetlearn.de bietet
Tierärztinnen und Tierärzten die Online-Fortbildungsreihe Bienen zur
Weiterbildung an. Die vier, auch einzeln buchbaren Module, befassen
sich mit Biologie, Anatomie und Haltung von Bienen, infektiösen und
nicht-infektiösen Bienenkrankheiten inkl. Vergiftungen,
Bienenprodukten sowie Recht und Tierschutz. Die Kursreihe ist
geeignet zur Weiterbildung für den Erwerb der Zusatzbezeichnung
Bienen/den Fachtierarzt für Bienen.
Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) könnten schon in naher
Zukunft verlässliche Zählungen von Bienen vorgenommen werden.
Um diese gesammelten Daten mit Umweltfaktoren abzugleichen und
entsprechende Zusammenhänge zu erkennen, haben Forschende der
Hochschule München (HM) ein kamerabasiertes KI-System für das
Projekt „Environment and Bee Monitor“ (EnBeeMo) entwickelt. „In
EnBeeMo wollen wir statistisch belastbare Korrelationen von
Bienenpopulationen und ihren Umwelteinflüssen herstellen – in einem
ersten Schritt den natürlichen und in einem späteren
Forschungsstadium den von Menschen gemachten“, erklärt Prof. Dr.
Herbert Palm, Leiter des Masterstudiengangs Systems Engineering.
Das System besteht aus einem Vorbau für Bienenstöcke, der mithilfe
Künstlicher Intelligenz die Bienen mit großer Genauigkeit zählt,
ohne die Insekten in ihrem natürlichen Verhalten zu stören. Grundlage
für die KI ist ein umfassendes Bildmaterial, das in einer
Erprobungsphase im Laufe des vergangenen Jahres gesammelt
wurde. Der zweite Prototyp „EnBeeMo v2“ sorgt durch seine
Infrarotbeleuchtung für ein homogen ausgeleuchtetes und scharfes
Kamerabild. In der aktuellen Versuchsphase beobachten beide
Prototypen jeweils ein Bienenvolk des Imkers Matthias Wick, der Mit-
Initiator des Projekts ist. Ziel ist es, zukünftig die Zusammenhänge
zwischen Standortfaktoren und Veränderungen in
Bienenpopulationen erkennen zu können.
Im vergangenen Jahr hat das Land Hessen 95 kleinere,
bienenfreundliche Projekte mit insgesamt 50.000 Euro unterstützt.
„Wir schützen die Artenvielfalt und damit auch unser Leben und
unsere Zukunft. Ohne die Unterstützung von Ehrenamtlichen vor Ort
geht das nicht“, erklärte Umweltministerin Priska Hinz beim Besuch
des Lehr- und Kräutergarten Dreieich. „Der Einsatz für Wildbienen ist
besonders wichtig, denn 43 Prozent der hessischen Wildbienenarten
sind gefährdet oder bereits ausgestorben. Hier müssen wir
gegensteuern“, erklärte Hinz weiter. Die Ministerin lobte auch das
Engagement vieler hessischer LandwirtInnen, die auf ihren Feldern,
häufig in Kooperation mit Imkervereinen, Blühstreifen
anlegen, um
Wildbienen, Honigbienen und anderen bestäubenden Insekten Futter
zu bieten. Im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative von Landwirtschaft
und Imkerei wurden so 2022 insgesamt 1.300 Hektar Blühflächen angelegt.
Myvetlearn.de bietet Tierärztinnen und Tierärzten die Online-
Fortbildungsreihe Bienen zur Weiterbildung an. Die vier, auch einzeln
buchbaren Module, befassen sich mit Biologie, Anatomie und Haltung
von Bienen, infektiösen und nicht-infektiösen Bienenkrankheiten inkl.
Vergiftungen, Bienenprodukten sowie Recht und Tierschutz. Die
Kursreihe ist geeignet zur Weiterbildung für den Erwerb der
Zusatzbezeichnung Bienen/den Fachtierarzt für Bienen.